Osterholzer Anzeiger  21 Dezember 2006

Musikalische Reise um die Welt

Konzert mit a-cappella-chor "KONTRAPUNKT(e)" und Bläsern

 

Osterholz-Scharmbeck:  zu einem abwechslungsreichen und stimmungsvollen Weihnachtskonzert hatten die Sängerinnen und Sänger des a-cappella-chores "KONTRAPUNKT(e)" aus Osterholz-Scharmbeck und vier Naturhornbläser aus Rotenburg in die Osterholzer Klosterkirche eingeladen. Bis auf den letzten Platz waren alle Bänke und Stühle der Klosterkirche besetzt. Auf jedem Platz lag eine Wunderkerze und ein Liederzettel. Chor und Bläser stimmten die zahlreichen Konzertbesucher mit einer vielfältigen Auswahl an internationalen Weihnachtsliedern auf die Festtage ein. Der a-cappella-chor, unter der Leitung von Martina von Ahsen, stellte sich mit seinem "Kontrapunkt(e)-Song", den Christiane Gerken getextet hatte, vor. Die Männer und Frauen in schwarz-roter Garderobe präsentierten dem Publikum in der Klosterkirche ein abwechslungsreiches Chorprogramm mit Weihnachts- und Kirchenliedern aus vielen Ländern.


 

Osterholzer Kreisblatt  11. Juli 2006

Gäste aus der Eifel sorgten für Stimmung

200 Zuhörer erlebten mitreißendes Chorkonzert mit vier Chören im Rathaussaal/Live-Mitschnitt auf CD

 

Osterholz-Scharmbeck:  Das Spiel hieß Fußball gegen Chorkonzert, und das Konzert gewann, aber erst nach Verlängerung. Obwohl das Spiel der deutschen Nationalmannschaft längst angepfiffen war, verließ kaum einer der rund 200 Gäste den Rathaussaal. Die vier Chöre "KONTRAPUNKT(e)", "Moorpieper", "CHORoNA" und "CHORios" aus der Eifel sorgten mehr als zwei Stunden lang für Super-Stimmung und kamen um einige Zugaben nicht herum.

Bereits zum zweiten Mal nach 2005 war der Rathaussaal Austragungsort eines Konzertes, bei dem die hiesige 25-köpfige Chorformation "KONTRAPUNKT(e)" unter der Leitung von Martina von Ahsen als Veranstalter auftrat. Deren Vorsitzende Christiane Gerken kommt aus der Eifel, besser gesagt aus dem kleinen Örtchem Wiesemscheid. Dort gibt es den Chor "CHORios", der von Christiane Gerken's Bruder Guido Nisius geleitet wird. Und so kam es zu dem Kontakt, der am Samstagabend mit einem gemeinsamen Konzert gefeiert wurde. Hinzu gesellten sich die Worpsweder "Moorpieper" und die Bremer "CHORoNA".

Bürgermeister Martin Wagener betonte in seiner Begrüßungsrede, es gebe für Politik und Verwaltung nur wenige Möglichkeiten, die Chormusik zu unterstützen. Daher habe die Stadt Osterholz-Scharmbeck den Chören mit dem Rathaussaal zumindest ein entsprechendes Forum bieten wollen, betonte das Stadtoberhaupt. "Dieser Abend ist eine Ehre für das Rathaus", so Wagener, "hier hören wir ja heute nur Wohlklänge, das ist in unserem Rathaus nicht immer so. Vielleicht lassen Sie die Noten gleich hier, denn in der nächsten Woche steht noch eine anstrengende Sitzung vor der Sommerpause an".

Dann ging es los, der Auftackt der "Kontrapunkt(e)" hätte mit "Oh happy day" nicht besser passen können. Ob Rock, Pop, Gospel oder deutsches Liedgut - alle vier Chöre spannten einen weiten Bogen der Chormusik, und das altersgemischte Publikum spart schon vor der Pause nicht mit Applaus. Insgesamt 32 Stücke standen auf dem Programm, doch am Ende kam viel mehr heraus. Nach der Pause waren Sänger und Zuhörer nicht mehr zu halten, das Publikum forderte eine Zugabe nach der anderen. "Mit solch einer Stimmung hatten wir nicht gerechnet", freute sich nicht nur Christiane Gerken. Und als dann die Wiesemscheider "Highway to hell" a cappella erklingen ließen, kochte die Stimmung fast über. Chorleiter Guido Nisius riss sich sein Hemd vom Leib, daruntertrug er ein Shirt mit der Aufschrift "AC/DC", und selbst die ältere Generation hielt es nicht mehr auf den Sitzen.

Übrigens: Wer das Live-Konzert noch einmal miterleben möchte, sollte sich bei Christiane Gerken melden: In Kürze kommt eine CD mit dem Live-Mitschnitt dieses Abends heraus. Sie soll 10 Euro kosten.


 

Osterholzer Anzeiger  16. Mai 2006 

Klaus Fahron mit Gala verabschiedet.

Kulturkoordinator füllte das Gut Sandbeck mit Leben.

Landkreis:  Kapitän zur hoher See, Computerprogrammierer, Kulturkoordinator auf Gut Sandbeck. Diese drei Lebensphasen hat Klaus Fahron abgeschlossen. Vor genau 25 Jahren war er mit Ehefrau Anke und Tochter Kerstin in das Herrenhaus des Gutes Sandbeck eingezogen, nun wurde er mit einer Gala des Art of Musicals von Freunden, Weggefährten und Kollegen in den Ruhestand verabschiedet. "Wir vom Rat der Stadt haben uns damals gefragt:, Was bewegt einen ehemaligen Kapitän und Programmierer alles aufzugeben, um hier her zu kommen?", erinnerte sich Festrednerin Brigitte Escherhausen in der Großen Scheune auf Gut Sandbeck. Sie habe die Antwort inzwischen gefunden. Die Arbeit als Verwalter und Kulturkoordinator sei für Fahron kein Beruf, sondern eine Berufung gewesen. "Sie haben das Haus als Mensch mit Leben erfüllt. Nicht die Arbeit an sich war das Wichtigste, sondern die Art, mit der Sie alle Menschen willkommen geheißen haben", definierte Escherhausen die besondere Qualität Fahrons. Wenn er am Eingang stehend sagte: "Schön, dass Sie da sind", habe man ihm geglaubt, dass er es ehrlich meine.

Fahrons Kollege Horst Böttjer schlug in die gleiche Kerbe. Er war vom Rauhaus aus mit der Gutsverwaltung betraut. "Du hast sie immer alle betüddelt. Die Künstler kamen gerne her wegen der schönen Stimmung, die Vereine wussten, dass du fast alles möglich machst und die Gäste fühlten sich gut versorgt." Zahllose Nächte habe Fahron am Computer verbracht, um den Abo-Service für die Theatergäste noch angenehmer zu gestalten. Mit heiterer Gelassenheit habe er es genommen, wenn er spontane Grillparties fremder Menschen auf dem Grundstück unterbinden musste, Hundebesitzer den Park als Toilettenanlage nutzten, Angler den Fischbestand im Wasser reduzieren wollten oder Autos wild auf dem Grundstück parkten.

Auch der ehemalige Ratsherr Hans Jürgen Otte würdigte die Arbeit Klaus Fahrons. Von der Zeit, als die Grosse Scheune als Kohlenlager diente bis zu dem Punkt, an dem das Gut ein echter Ort der Kultur wurde, sei Dank Fahron weniger Zeit als gedacht ins Land gegangen.

Der a-cappella-chor "KONTRAPUNKT(e)" bot den ersten musikalischen Impuls des Abends mit afrikanischen Liedern. Klaus Fahron stand mit starker Stimme zwischen den Sängern. "Es ist bezeichnend, dass Klaus bei seinem eigenen Abschied mitsingt. Er war eben immer mitten drin", erklärte Marcus Seifert von Art of Musical, der durch das Programm führte. Dann leitete Seifert über zur Musical-Gala. Pssend zum früheren Beruf des Gutverwalters ging es auf Kreuzfahrt über Argentinien nach Amerika und Frankreich. "Leinen los und Volldampf voraus", hieß das Motto der Show. Sechs Frauen und vier Männer schlüpften in unterschiedliche Rollen - vom Revuegirl über den Bettler und Matrosen bis hin zu mörderischen Gläserputzerinnen. Als die Sänger in Hippieverkleidung "Lasst die Sonne scheinen" schmetterten, miusste Fahron einfach  mitsingen. Die Künstler brachten mit Solo- und Chorgesang eine große Gefühlspalette auf die Bühne: romantische Meerjungfrauen, aufständische Revolutionäre, Kaktusliebhaber und sexy Revuegirls. Sichere Stimmen, große Klangfülle und ausdrucksstarkes Schauspiel wurden von gut abgestimmten Lichteffekten und einem souveränen Marcus Seifert am Klavier begleitet.