Osterholzer Anzeiger  10. Dezember 2007

Konzert mit enormer Klangfülle

A-cappella-Chor "KONTRAPUNKT(e)" beschert Hörgenuss

Osterholz-Scharmbeck:  Auch die Zugabe des hiesigen a-cappella-chores "KONTRAPUNKT(e)" passte in die Vorweihnachtszeit: Mit dem russischen Lied "Tebje Pajom" (Herr gib uns Frieden) und dem aus dem englischen Titel "Der Festtagsbraten steht bereit" stimmten die Sängerinnen und Sänger das Publikum in der Katholischen Kirche "Heilige Familie" auf die Festtage ein.

Der Organist Bertram Kloss spielte zum 300. Todesjahr von Dietrich Buxtehude und sorgte für die akzentuierte musikalische Untermalung des in jeder Hinsicht gelungenen Konzertabends. Seit September hatten sich der Chor und Leiterin Martina von Ahsen auf den Reigen ihrer Weihnachtskonzerte vorbereitet. Mit sichtlichem Vergnügen waren die Sängerinnen und Sänger bei der Sache. Das Publikum sparte nicht mit Applaus. Der aus der ältesten Singgemeinschaft des Landkreises Osterholz stammende Chor "KONTRAPUNKT(e)" hat sich mit Martina von Ahsen im Kulturzentrum Gut Sandbeck ein neues Liedgut erarbeitet. Die Sopranistin löste mit Können und Charme im Ensemble eine Singbegeisterung aus."Es macht wirklich Spaß zu Singen", verrieten ältere "Haudegen" unisono, und dieser Funke sprang zur Zuhörerschaft über. ... Die zierlich wirkende Martina von Ahsen überzeugte mit ihrer Sopranstimme beim "Ave Maria". Im Kirchenschiff war es mucksmäuschenstill und nicht nur bei manchem Kunstbeflissenen sträubten sich in dieser Gefühlswelt wohlig die Nackenhaare.

Beim Part mit englischen Christmas-Songs und einem italienischen Weihnachtslied beeindruckte der Chor als kompakter Klangkörper. Mit dem amerikanischen Gospel in deutscher Übersetzung "Sieh den hellen Stern leuchten" wurde das Finale eingeleitet.


 

Osterholzer Kreisblatt  9. Juli 2007

Shanty, Swing und Schlager

Chorkonzert im Rathaus / "Wir machen Musik - bis jeder beschwingt singt ..."

 

 Osterholz-Scharmbeck:  Drei Chöre unterschiedlichen Charakters versprachen am Samstagabend "Heiße Rhythmen" im Sitzungssaal des Rathauses. Der a-cappella-chor "KONTRAPUNKT(e)" präsentierte locker flockig leicht verdauliche Schlagerkost der vergangenen fünfzig Jahre, swingende Lebensfreude verbreitete der Bremer Frauenchor "CHORoNA", und der "Beckedorfer Schifferknoten" entführte die Zuhörer mit Seemannsliedern auf die sieben Weltmeere. Und die Gäste im voll besetzten Rathaussaal erlebten einen Abend mit unterhaltsamer Chormusik. Den Mitgliedern der "KONTRAPUNKT(e)" merkt man die Freude an Gesang und darstellung förmich an. Sie leben in den Schlagern, die sie amüsant und ironisch darbieten. so erhält das düster-drohende Drama von Hazy Osterwalds "Kriminal-Tango" am Ende einen Schelllackplatten-Sprung, der zur Endlosschleife führt. Melina Mercuris Titel "Ein Schiff wird kommen" das sie im Film "Sonntags nie" mit rauchig-brüchiger Stimme sang, gerät zu einer schwülstig-sentimentalen Ballade. Dagegen flattert der duftige Sonntagsschlager "Wochenend und Sonnenschein", den -milton Arger in den 30er Jahren komponierte, schwerelos durch den Raum. Die Sänger dokumentieren mit liebenswürdig-albernen Einlagen und ironisch veränderten Texten, dass man die Schlager nicht zu ernst nehmen darf.

Die zwölf Sängerinnen von "CHORoNA" unterstreichen mit rhythmisch schwingenden Körpern und fingerschnippend den Swin, den sie singen. Ob es nun "Baby yust cares for" oder das Paradespiritual des Golden Gate-Quartetts "Go down Moses" ist, das sie mehrstimmig mit kleinen Soloparts bringen, sie singen geradlinig und wohltuend unprätentiös. ... Martina von Ahsen hatte sowohl den Bremer Frauenchor als auch den a-cappella-chor "KONTRAPUNKT(e)" aus Osterholz bestens eingestimmt. Die gesangliche Qualität der Chöre überzeugte. ... Seemannsromantik in Noten gegossen brachte der "Beckedorfer Schifferknoten" ins Programm. Aus rauhen Männerkehlen klang engagiert und wohltönend das "Gorch Fock-Lied", "Weiß ist das Schiff, das wir lieben". Martin Will leitet den Traditions-Chor seit einem Jahr, und den Gesang begleiten zwei Akkordeonistinnen. Ihre Lieder erzählen Geschichten. Abwechslungsreich und verschiedenartig war das Programm, es war unterhaltsam und begeisterte und machte Appetit auf mehr.